Der Handel mit Aktien ist kein Trend der letzten Jahre. Bereits im 17. Jahrhundert entstand mit dem Amsterdam Stock Exchange die erste Aktienbörse. Verändert hat sich im Zeitalter der Digitalisierung eher die Art und Weise des Aktienhandels. Denn dank Smartphones und Trading Apps ist der Handel mit Wertpapieren so einfach wie nie.
Doch welche ist die beste Trading App? Pauschal beantworten lässt sich diese Frage nicht. Denn neben dem Funktionsumfang, den Nutzungsgebühren und der Benutzerfreundlichkeit fällt auch ins Gewicht, was und wie Sie die Aktien handeln möchten. Sind Sie eher konservativ und wünschen sich einen Schutz durch das deutsche Bankensystem und wollen Sie eher Aktien handeln, sind andere Trading Apps empfehlenswert, als wenn Sie über eine hohe Risikobereitschaft verfügen und gerne auf dem internationalen Aktienmarkt mitspielen. Auch sollte immer ein Blick auf das Mindestvolumen der App Anbieter geworfen werden. Dies ist vor allem dann relevant, wenn Sie kleinere Beträge anlegen. Allgemein ist die beste Trading App immer die, die zu den eigenen Bedürfnissen passt.
Damit Sie aber einen Überblick bekommen, welche Apps es gibt, gehen wir in den nächsten Absätzen näher auf das Thema Trading Apps ein und stellen Ihnen die derzeit besten Apps vor.
Inhaltsverzeichnis
Warum ist eine Trading App sinnvoll?
Die Aktienkurse unterliegen einem ständigen Wandel und das im Sekundentakt. Speziell, wer international im Aktiengeschäft mitmischen will, muss die Kurse und Kursveränderungen im Blick haben. Und das am besten gleich nach dem Öffnen der einzelnen Börsen, wie beispielsweise New York oder Tokio. Doch nur wer die Aktienkurse kennt, überblickt und sofort handlungsbereit ist, kann rechtzeitig auf Veränderungen reagieren. Genau dafür wurden die Trading Apps entwickelt. Doch die inzwischen schier grenzenlose Auswahl erschwert die Entscheidung für den richtigen Anbieter. Daher sollten Sie zum einen wissen, wie diese Apps funktionieren und worin die Unterschiede liegen. Aber auch, wie Sie eine geeignete App für die persönlichen Anforderungen finden können.
Wie funktioniert eine Trading App?
Der Funktionsumfang einer Trading-App ist weit größer als der einer Aktien-App. Während Aktien-Apps ihren Schwerpunkt im Aktienhandel haben, können Sie mit einer Trading App nicht nur die Kursentwicklung einsehen und Aktien handeln, sondern auch ETFs (Exchange-Trades Fonds), Fonds und Kryptowährungen kaufen und verkaufen. Im Grunde genommen sind Trading Apps und ihre Funktionen mit denen der Trading-Plattformen für einen PC zu vergleichen. Daher stoßen börsenerfahrene Leute hier weniger auf Probleme. Doch auch für Einsteiger gibt es gut bedienbare Trading Apps.
Was kostet eine Trading App?
Wie bereits erwähnt liegt der Vorteil dieser Apps in der ständigen Abrufbarkeit der Börsenkurse und in der immerwährenden Chance, schnell und einfach Aktien verkaufen und kaufen zu können. Einfach mal schnell in der Mittagspause oder am Abend von der Couch während eines Werbeblocks im Fernsehen. Aber genau hier liegt auch das versteckte Risiko der Trading Apps. Denn nicht wer schnell handelt, sondern klug agiert, kann an der Börse Geld verdienen. Doch die Apps verleiten zu voreiligen Entscheidungen. Denn genau damit verdienen die Anbieter ihr Geld. Während klassische App Anbieter entsprechend hohe Ordergebühren verrechnen, muss der Anwender bei Apps wie Trade Republic fast keine Gebühren mehr bezahlen. Der Anbieter verdient hier an den Rückvergütungen, die sie von angeschlossenen Handelsplattformen und Partnern beziehen. Hier werden die unterschiedlichsten Begriffe verwendet. Trade Republic beispielsweise spricht von „Abwicklungskosten-Zuschüssen“. Diese können pro Kundenorder bei 3 Euro liegen. Generell sind aktive App Anwender die bevorzugten Kunden dieser Anbieter. Doch mit diesem Hintergrundwissen sind Sie in der Lage, die Vorteile der Trading Apps bezüglich des Börsenhandels für sich zu verwenden. Nämlich indem Sie nicht häufig handeln, sondern genau dann, wenn der Zeitpunkt es erfordert. Und genau das können Sie mit diesen Apps.
Trading-Apps im Vergleich
Fast alle Banken und Broker stellen eigene Trading Apps zur Verfügung, damit Sie Ihr Depot in vollem Umfang verwalten können. Inzwischen verfügen Apps über zahlreiche Funktionen und eine gute Bedienbarkeit. Die Unterschiede liegen daher bekanntlich im Detail.
Plus500, die perfekte Trading App für Einsteiger
Plus500 ist vor allem bei Einsteigern weltweit sehr beliebt. Neben dem reinen Aktienhandel ist mit dieser App auch der Handel mit Kryptowährungen möglich. Verwendet werden kann die App mit iOS, Android und Windows Smartphones. Allgemein ist dies die App, die mit Windows Phones am besten kompatibel ist. Für Einsteiger ist die Trading App wegen ihrer niedrigen Mindesteinlage sehr attraktiv. Für nur 100 Euro können Sie bereits handeln. Ein weiterer Vorteil ist die übersichtliche Gestaltung der Benutzeroberfläche. Zudem kann sich jeder zuerst ein Demo-Konto einrichten und mit der App und dem Börsenhandel vertraut machen. Und das, ohne dabei Verluste zu riskieren. Bei Plus500 gibt es außerdem eine Einlagensicherung für die Anwender. Weiter im Funktionsumfang enthalten sind:
- Stopp-Limit / Stopp-Loss / Trailing Stopp
- Stopp Garantie
- E-Mails & Informationen zur Marktentwicklung
- Alerts bei Preisbewegungen mit Anzeige der Veränderungen in Prozent sowie eine Einschätzung der Händler dazu.
Der Hauptsitz des Unternehmens Plus500 Limited ist in Israel. Es besteht seit 2008.
Trade Republic
Mit Trade Republic nutzen Sie die App eines deutschen Anbieters. Die Firma hat ihren Sitz in Berlin und existiert seit 2019. Die Vorteile dieser Trading App sind:
- Keine Depotgebühren
- Keine Ordergebühren
Pro Trade zahlen Sie eine Fremdkostenpauschale von 1 Euro. Doch wegen der beinahe „Null-Euro-Strategie“ müssen Sie einige Einschränkungen in Kauf nehmen. Bei ETFs besteht ausschließlich eine Kooperation mit dem Anbieter iShares. Auch steht Ihnen an der Börse nur ein Handelsplatz zur Verfügung: die LS-Exchange-Börse. Dennoch ist das Angebot ordentlich. Seit Herbst 2021 steht Ihnen sogar eine Desktop-Version zur Verfügung. Da Sie kein Mindestordervolumen benötigen, können Sie mit der Trading App auch bereits für geringe Geldbeträge Aktien erwerben. Die Handelszeiten sind 7.30 Uhr bis 23.00 Uhr. Für außerbörsliche Derivate ist die Handelszeit 8.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Leider ist die Usability nicht sehr intuitiv und daher nicht unbedingt für Einsteiger geeignet. Weiter im Funktionsumfang enthalten sind:
- Watchlist
- Alarmfunktion
- 4 Kryptowerte Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Bitcoin Cash
Doch auch wenn Ihnen nur ein Handelsplatz zur Verfügung steht, sind die Spreads für die Nutzer recht hoch, da diese an den Referenzmarkt Xetra, wenn Sie dort gehandelt werden, gebunden sind.
eToro
Je mehr Anbieter es auf dem Weltmarkt gibt, desto größer ist bekanntlich auch die Konkurrenz. Das spürt auch der nächste Anbieter, eToro mit Hauptsitz in Tel Aviv. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, werden daher immer wieder besondere Alleinstellungsmerkmale entwickelt. Bei eToro ist es das Social Trading. Das Ziel hinter Social Trading ist ein reger Austausch zwischen Anlegern über Markt- und Börseninformationen. Einige gehen sogar so weit, beim Social Trading ihr gesamtes Portfolio öffentlich zu machen. Andere berichten lediglich über ihre Anlagestrategien und verraten ihre Meinung zu bestimmten Wertpapieren. Damit haben andere Anwender die Möglichkeit, diese Strategien mit den ihrigen zu vergleichen und gegebenenfalls anzupassen. Jeder App Benutzer erhält für seine veröffentlichten Strategien von eToro eine Provision ausgezahlt. Neben Aktien und ETFs können Sie Investitionen in Öl, Gold und 16 Kryptowährungen handeln. Doch einen kleinen Haken gibt es: Auch wenn die App für 17 der weltweit agierenden Börsen genutzt werden kann, steht Ihnen damit nur eine limitierte Anzahl an Aktien zur Verfügung. Das sind derzeit 2000 bekannte Werte. Des Weiteren müssen Nutzer von eToro mit Fremdwährungskosten rechnen, da das Unternehmen hauptsächlich an US-Börsen kauft. Auch fallen 5 US-Dollar Auszahlungsgebühr an. Bezüglich der Gebührenstruktur ist die App mitunter sehr unübersichtlich. Und seit Februar 2021 gilt: Überweisungen auf das Depotkonto dürfen nicht unter 1.000 US-Dollar liegen. Doch wer weltweit agieren will, ist mit dieser App sehr gut beraten. Weiter im Funktionsumfang enthalten sind:
- Ein kostenfreies Demo-Konto
- Keine Depotgebühren, außer Sie loggen sich 12 Monate nicht ein. Dann sind 10 US-Dollar pro Monat fällig.
- Watchlist
Leider fehlt die Alarmfunktion zu Kursänderungen.
Justtrade
Die Trading App Justtrade arbeitet mit der Sutor Bank für die Verrechnungskonten und Wertpapierdepots zusammen und mit dem Bankhaus von der Heydt für die Verwahrung der Kryptowerte. Neben der App bietet dieser Broker noch eine Webseite für den Handel an. Der große Vorteil ist das vollständige Fehlen von Ordergebühren, Fremdkostenpauschalen, Handelsplatzgebühren und Gebühren für die Depots. Für Geld im Verrechnungskonto fallen pro Jahr 0,5 Prozent Negativzinsen an. Zu den Handelsplätzen gehören Tradegate, LS Exchange und Quotrix für in- und ausländische Aktien. Für ETFs und ETCs stehen 4 außerbörsliche Handelspartner wie Citi, Société Générale, UBS und Vontobel zur Verfügung. Auch wenn die Trading App beinahe kostenlos ist, hat sie einen kleinen Haken: Das Mindestordervolumen beträgt 500 Euro. Weiter im Funktionsumfang enthalten sind:
- Watchliste mit Realtime-Push-Kursen
- 9500 Aktien können gehandelt werden.
- Über 500.000 Derivate stehen zur Verfügung.
- Kryptowerte sind handelbar.
- Stopp-Limit / Stopp-Loss / Trailing Stopp
Kostenlose Trading Apps, ein kleiner Tipp zum Schluss
Trading Apps sind eine gute Unterstützung beim Wertpapierhandel. Neben Realtime-Kursen und umfangreichen Chartanalysen liefern sie auch aktuelle Börsen News. Besonders Einsteiger profitieren mit bestimmten Apps. Hierfür gibt es sogar kostenlose Trading Apps, wie Finanzen.net zero. Ab einer Anlagesumme von 500 Euro können kostenlos Aktien aus über 50 Ländern, ETFs, Fonds, Zertifikate und Optionsscheine gehandelt werden. Die Konto- und Depotführung unterliegt der Baader Bank, die Wertpapier-Geschäfte laufen über den Handelsplatz Gettex (Münchner Börse). Doch eines darf bei allen Trading Apps nicht vergessen werden: Hier wird mit echtem Geld gehandelt und alle Aktionen sollten wohlüberlegt sein.
Investieren Sie niemals Geld, auf das Sie nicht verzichten können. Gerade mit dem Handel von spekulativen Finanzinstrumenten wie CFDs können Kleinanleger schnell große Verluste machen. Und auch wenn Sie das eingesetzte Kapital nicht zwingend benötigen, sollten Sie sich Grenzen setzen.